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Die DIN EN ISO 1302 regelt die richtige Angabe der Oberflächenbeschaffenheit eines Bauteils in technischen Zeichnungen. Zu diesem Zweck macht die Norm Angaben über die verschiedenen Messgrößen, die entsprechenden Symbole und die korrekte Terminologie sowie ihre korrekte Verwendung.
Die DIN EN ISO 1302 darf nicht mit der DIN 1302 „Allgemeine mathematische Zeichen und Begriffe“ verwechselt werden. Wie der Titel schon erkennen lässt, stehen die beiden Normen in keinem Zusammenhang. Um Verwechslungen zu vermeiden, ist darum am besten stets von der DIN EN ISO 1302 zu sprechen. Alternativ kann mit der Bezeichnung ISO 1302 auch auf den internationalen Titel verwiesen werden.
Die DIN EN ISO 1302 kennt verschiedene Messgrößen zur Bestimmung der Rauheit eines Bauteils. Der vorliegende Beitrag beschränkt sich aus Gründen der Übersichtlichkeit auf Betrachtung der Werte, die für ein Verständnis der Norm am wichtigsten sind. Dies sind die gemittelte Rautiefe und der Raumittelwert.
Als Rautiefe (Rt) bezeichnet man den Maximalwert zwischen dem höchsten Punkt des Reliefs (das Bezugsprofil) und der tiefsten Stelle (das Grundprofil). So ergibt sich ein absoluter, tatsächlich gemessener Wert.
Die gemittelte Rautiefe (Rz) erhebt ebenfalls die Maxima und Minima des Oberflächenprofils, jedoch bedient sie sich dazu der Messung auf fünf verschiedenen Strecken. Aus den tatsächlichen Ergebnissen dieser Messungen wird dann die gemittelte Rautiefe als theoretischer Wert berechnet.
Der Mittelrauwert (Ra) existiert ebenfalls nur als Ergebnis einer arithmetischen Berechnung. Seine Berechnungsgrundlage ist jedoch die Rauheitsmessung der gesamten Oberfläche.
Die DIN EN ISO 1302 kennt zwei zulässige Wege, um die Rauheit von Oberflächen anzugeben. Zum einen können selbstverständlich absolute Zahlen genannt werden. Dann wird oft entweder nur die größte oder die kleinste und größte zulässige Rauheit über dem entsprechenden Symbol angegeben. Hierbei ist stets die Einheit Mikrometer (µm) zu verwenden. Ebenfalls zulässig ist die Angabe des Rauhigkeitsgrad bzw. der Rauhigkeitsklasse.
Der Rauhigkeitsgrad weist gewisse maximale Rauheitswerte (in µm) einer bestimmten Rauheitsklasse (mit „N“ bezeichnet) zu. Zur Bestimmung wird in der Regel der Mittelrauwert Ra herangezogen, die Verwendung der gemittelten Rautiefe Rz ist jedoch ebenfalls zulässig, allerdings gelten dann andere Rauheitswerte als Referenz.
Die DIN EN ISO 1302 unterscheidet insgesamt zwölf Rauheitsklassen von N 1 (Ra max. 0,025 µm) bis N 12 (Ra max. 50 µm) und ordnet sie bestimmten Herstellungsprozessen zu. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Bearbeitung eines Werkstücks mit einem bestimmten Verfahren zu einer bestimmten Oberflächenrauheit führt. So werden zum Beispiel dem Blechtiefziehen die Rauheitsklassen N 7 bis N 11 zugeordnet. Schon an diesem einen Beispiel ist ersichtlich, dass in der Praxis eine erhebliche Bandbreite bei der Oberflächenrauheit bestehen kann.
Zur Darstellung der Oberflächenrauheit in technischen Zeichnungen definiert die DIN EN ISO 1302 bestimmte Symbole, die gemeinsam mit der Rauheitsklasse oder dem Mittelrauwert angegeben werden müssen. Das Grundsymbol ähnelt einem Haken. Soll eine bearbeitete Oberfläche bezeichnet werden, wird das Grundsymbol um einen Querstrich ergänzt. Soll die Oberfläche hingegen nicht weiter bearbeitet werden, ist statt des Querstrichs ein Kreis in das Grundsymbol zu setzen.
Die Positionierung der Zahlenangaben hängt von dem Wert ab, auf den sie sich beziehen. Rauheitswerte und -klassen, die sich auf den Mittelrauwert beziehen, stehen unmittelbar über dem (Grund-) Symbol. Wurden jedoch Angaben zur gemittelten Rautiefe gemacht, so sind diese rechts des Symbols zu vermerken.
Neben den Angaben zu den Rauheitswerten und Rauheitsklassen sowie den entsprechenden Symbolen definiert die DIN-Norm auch einige Standard-Begriffe zur Beschreibung der Rautiefen in Worten. Dies sind die folgenden:
Nein, die DIN EN ISO 1302 macht keine Angaben dazu, wie die Oberflächenbeschaffenheit eines Bauteils zu prüfen ist. Die erforderlichen Angaben zur praktischen Beurteilung der Oberflächenbeschaffenheit finden sich in der DIN ISO 4287/1 („Oberflächenbeschaffenheit: Tastschnittverfahren – Benennungen, Definitionen und Kenngrößen der Oberflächenbeschaffenheit“).
Die Rauheitsklasse N 0 wurde eingeführt, um besonders glatte Oberflächen zu beschreiben, wie sie nur mit speziellen Schleifverfahren zu erreichen sind. Sie wird daher in vielen Übersichten und Tabellen zu den Rauhigkeitsgraden entweder gesondert oder gar nicht erwähnt.
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