DIN 6930-1 - Was besagt die Norm?

DIN 6930-1

Die DIN 6930-1 dient der Vereinfachung technischer Zeichnungen. Sie legt Allgemeintoleranzen fest, die für kalt- und für warmhergestellte Stanzteile aus Flachzeug aus Stahl angewendet werden. Die Allgemeintoleranzen sind in vier Genauigkeitsgrade unterteilt und zwar fein (f), mittel (m), grob (g) und sehr grob (sg). Durch die Wahl eines Genauigkeitsgrades wird die werkstattübliche Genauigkeit berücksichtigt. Die nach der DIN 6930-1 festgelegten Allgemeintoleranzen gelten für Längen- und Winkelmaße, sowie für Koaxialität und Symmetrie.

Wann gilt die DIN 6930-1?

Die DIN 6930-1 gilt nur für Teile aus Flachzeug, die mittels einer Stanztechnik –dazu zählt auch das Nibbeln– hergestellt wurden und eine Dicke von mehr als 0,1 mm haben, sogenannte Stanzteile. Damit die Allgemeintoleranzen der Norm gelten, muss in den technischen Zeichnungen oder sonstigen Unterlagen darauf hingewiesen werden. Für Teile, die durch Verfahren des Feinschneidens hergestellt wurden, gilt die DIN 6930-1 nicht. Falls die Norm für Teile aus anderen Werkstoffen als Stahl oder anderen Halbzeugen gelten soll, ist das besonders zu vereinbaren.

Allgemeintoleranzen nach DIN 6930-1

Die Norm DIN 6930-1 legt die Allgemeintoleranzen für Längen- und Winkelmaße, Koaxialität und Symmetrie in vier Genauigkeitsgraden fest. Dabei werden die Eigenheiten der Stanztechnik, wie die Werkzeugabnutzung, berücksichtigt. Die Maßangaben beziehen sich grundsätzlich immer auf das Nennmaß und nicht auf die (toleranzbehafteten) tatsächlichen Maße.

Längenmaße

Die Grenzabmaße für Längenmaße ebenen Stanzteilen gelten nicht für Rundungshalbmessern, für die besondere Bestimmungen festgelegt werden. Werden Maße durch die Ebenheit beeinflusst, müssen für die Ebenheit zwischen Hersteller und Anwender, die Messmethode und die Messstellen vereinbart werden.

Winkelmaße

Die Toleranzen für Winkelmaße gelten an ebenen Stanzteilen unabhängig von den Istmaßen der Längen. Abweichungen der Winkel können also bei Werkstücken mit Minimum- oder Maximum-Material-Maßen auftreten. Formabweichungen der Schenkel und Flächen, die einen Winkel bilden, sind also nicht durch Grenzabmaße beschränkt.

Koaxialität

Für die Allgemeintoleranzen bei der Koaxialität ist das Nennmaß des größten der in Beziehung gesetzten Formelemente maßgebend. Legt man dieses Nennmaß zugrunde, kann die Koaxialitätstoleranz aus der Differenz der oberen und unteren Abmaße für den gewählten Genauigkeitsgrad ausgerechnet werden. Die Grenzabmaße, sowie die Genauigkeitsgrade und die gegebene Flachzeugdicke sind in der Norm tabellarisch dargestellt.

Symmetrie

Bei den Toleranzen für die Symmetrie ist das Nennmaß entscheidend, das zum größten der in Beziehung gesetzten Formelemente gehört. Die Symmetrietoleranz ergibt sich aus der Differenz, der in der Norm angegebenen Abmaße für den gewählten Genauigkeitsgrad, sowie aus der Dicke des Halbzeugs.

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